COmPLETE-Health geht vollkommen neue Wege und stellt die kardiorespiratorische Fitness als einer der wohl wichtigsten Gesundheitsmarker ins Zentrum der Untersuchungen.

 

 

Ziel


 Mittels einer Querschnittsstudie wird die körperliche Leistungsfähigkeit der Schweizer Bevölkerung erhoben, sowie deren Beziehungen zu anderen kardiovaskulären Risikomarkern wie z.B. der Gefässgesundheit untersucht. 

Es werden 70 Männer und Frauen aus jeder Altersdekade zwischen 20 und 100 Jahren eingeschlossen.

 

COmPLETE-Health bildet erstmals Normwerte für einen gesunden Ausschnitt der Schweizer Bevölkerung zu verschiedensten Parametern der Herzkreislauf-Leistungsfähigkeit und -Regulation, Beinkraft, Gangcharakteristika, Gefässgesundheit und weiteren Gesundheitsmarkern.

 

Mit dem alters- und geschlechts-stratifizierten Datensatz von 490 gesunden Menschen wird es möglich, den natürlichen Altersverlauf der Leistungsfähigkeit besser zu charakterisieren.  Das ist von grösster gesundheitlicher Relevanz, weil damit die Abgrenzung zwischen den frühen Stadien einer Erkrankung und dem natürlichen Alterungsprozess möglich sein sollte. Im Zeitalter der personalisierten Medizin bietet COmPLETE-Health eine unverzichtbare Grundlage für eine individualisierte Beurteilung des Gesundheitszustandes.

 

Untersuchungsmethoden


Cardiopulmonary Exercise Testing (Spiroergometrie)

Bei einem CPET werden Sie auf dem Fahrradergometer bis zu Ihrem individuellen Leistungsmaximum belastet. Die Testdauer auf dem Fahrrad beträgt zwischen 8-15 Minuten. Dabei tragen Sie eine Atemmaske mittels welcher, bei jedem Atemzug die Gaszusammensetzung der Ein- und Aus-atemluft analysiert wird. Dies ermöglicht eine genaue Bestimmung der Sauerstoffaufnahme (VO2) und der Kohlendioxidabgabe (VCO2). Die maxi-male Sauerstoffaufnahme (VO2peak) ist der Goldstandard zur Messung der kardiorespiratorischen Fitness.

 


Arterielle Gefässgesundheit

Die arterielle Gefässsteifigkeit ist ein wichtiger Biomarker der Gefässgesund-heit. Die Gefässsteifigkeit widerspiegelt das biologische Alter und ist ein von klassischen Risikofaktoren unabhängiger Prädiktor (Vorhersager) für Herz-infarkt und Schlaganfall. Je höher die arterielle Gefässsteifigkeit ist, desto höher liegt die Gefahr für einen zukünftigen Herzinfarkt. Steife Arter-ienwände sind für das Herz eine Mehrbelastung, die sich ungünstig auf die Funktion des Herzmuskels auswirkt.

 


Ruhe-EKG

Vor der Spiroergometrie wird ein 12-Kanal Ruhe EKG im Liegen geschrieben. Das EKG zeichnet die Summe der elektrischen Aktivitäten Ihrer Herzmuskelfasern auf und dauert nur einige wenige Minuten.


Statische retinale Gefässanalyse

Mit der Untersuchung des Augenhintergrunds werden die Durchmesser der kleinen Arterien und Venen der Netzhaut (Retina) untersucht. Die Netzhautgefässe sind Teil des Gehirns und weisen in etwa die gleiche Grössenordnung wie die Herzkranzgefässe des Herzens auf. Die Durchmesser der retinalen Gefässe und das Verhältnis von Arterien zu Venen widerspiegeln das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Dabei steigt das kardiovaskuläre Risiko insbesondere bei engen retinalen Arterien und weiten Venen. Mit dieser einfachen Methode kann durch den Blick ins Auge die Gesundheit der kleinsten Gefässe repräsentativ beurteilt werden.

 


Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA)

Die BIA leitet niedrigen, nichtspürbaren Strom durch den Körper. Anhand der gemessenen Widerstände im Körper können Muskel- und Fettmasse, Eiweiss- und Mineralienanteil sowie die Wasserverteilung abgeschätzt werden. Auch die Fettmasse im Bauchraum kann bestimmt werden.


Blutanalyse

Mittels Venenpunktion wird den Probanden eine kleine Menge an Blut entnommen. Die Blutproben werden nach sorgfältiger Verarbeitung eingefroren, um zu einem späteren Zeitpunkt Biomarker analysieren zu können.


Messung der körperlichen Aktivität

Die körperliche Aktivität wird mittels einem Akzelerometer am Armband   gemessen. Den Akzelerometer tragen Sie während einer ganzen Woche. Die zurückgelegten Schritte pro Tag werden gemessen.


Ganganalyse

Eine einfache Ganganalyse wird mittels eines Sensors am Fuss durchgeführt. Schrittlänge, Schrittkadenz, Ganggeschwindigkeit, Schrittzykluszeit, Schwungphase und Standzeit werden dabei erhoben.


Fragebögen

Sie füllen Fragebögen zu allfälligen chronischen Erkrankungen, zur körperlichen Aktivität, zur Lebensqualität (SF36) und zu Ihrem Chronotyp aus. Diese Daten dienen später dazu, untersuchen zu können, ob ein Zusam-menhang zwischen Variablen des CPET (z.B. der maximalen Sauerstoff-aufnahme) und der arteriellen Gefässgesundheit mit Ihrer angegeben körperlichen Aktivität oder Ihrer Lebensqualität besteht.

 


Beinkraftmessung

Die Beinkraft von beiden Beinen wird gleichzeitig von einem Kraftdynamometer erfasst. Die Beinkraft gibt Aufschluss über die Ganzkörperkraft. Zudem wollen wir Zusammenhänge zur körperlichen Aktivität und der kardiorespiratorischen Fitness untersuchen.

 

 

 

 


Die zuständige kantonale Ethikkommission (Ethikkommission Nordwest- und Zentralschweiz) hat die Studie geprüft und bewilligt.